Europäische Kommission veröffentlicht Richtlinienentwurf gegen Greenwashing

22.03.2023

Die Europäische Kommission hat ihren lange erwarteten Vorschlag für eine EU-Richtlinie zur Vermeidung von Greenwashing veröffentlicht. Der neue Rechtsrahmen soll gemeinsame Kriterien der EU-Mitgliedsstaaten gegen irreführende Umweltaussagen festlegen. Verbraucher sollen mehr Klarheit bekommen, wenn etwas als „grün“ verkauft wird. Zudem sollen den Konsumenten bessere Informationen bereitgestellt werden, um umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu identifizieren. Diese Bemühungen auf rechtlicher Ebene dienen auch dazu, Unternehmen dazu anzuregen, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu verbessern.

Auf der Basis einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr erwiesen sich über 50% der geprüften Umweltaussagen in der EU als vage, irreführend oder unbegründet. Das Fehlen gemeinsamer Regeln für Unternehmen in der EU birgt somit derzeit die Gefahr des Greenwashing. Der Vorschlag für die neue Richtlinie will Unternehmen dazu anhalten, bestimmte Standards in der Kommunikation ihrer Green Claims einzuhalten. Bevor Unternehmen gegenüber Verbrauchern derartige Aussagen treffen, sollen diese zukünftig vorab unabhängig und auf der Grundlage nachgewiesener wissenschaftlicher Erkenntnisse validiert werden. Im Rahmen der wissenschaftlichen Bewertung müssen Unternehmen zudem ein vollständiges Bild der Umweltauswirkungen ihrer Produkte liefern.

Die vorgeschlagene Richtlinie befasst sich auch mit der Verwendung existenter Label sowie der Einführung neuer Umweltlabel. Mehrere Vorgaben stellen sicher, dass damit verbundene Aussagen klar kommuniziert werden. Derzeit gibt es in der EU mehr als 200 verschiedene Label und es gibt Hinweise darauf, dass dies zu Irritationen bei Verbrauchern führt. Um die Verbreitung solcher Label zu kontrollieren, sollen neue staatliche Label nur noch auf EU-Ebene entwickelt werden können. Neue private Labelsysteme werden erhöhte Anforderungen an die eingehaltenen Umweltstandards beinhalten müssen, als dies bei existenten Systemen der Fall ist. Der Richtlinienvorschlag enthält zudem detaillierte Regeln allgemeiner Art für Umweltzeichen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass diese zuverlässig, transparent sowie unabhängig und regelmäßig überprüft werden.

Weitere Informationen zum Richtlinienvorschlag finden Sie hier. Den Entwurf der Anti-Greenwashing Richtlinie kann hier heruntergeladen werden.